Die Arbeit mit diesem Notenbuch hilft bei der Annäherung an die Bamakoer Jenbe-Musik nur, wenn man dabei auf Hörerfahrungen Bezug nimmt. Nur durchs Hören entsteht eine klangliche Vorstellung davon, was beim Spielen der Noten umzusetzen ist. Man sollte also die zugehörige CD »The Art of Jenbe Drumming – The Mali Tradition Vol. 2« anhören so oft es irgend geht.
Beim Üben mit den Noten sollte man gleichzeitig mit der CD arbeiten. Eine gute Übung zur Verinnerlichung bzw. zum körperlichen Aufnehmen der Sounds, Feelings und Phrasierungen ist es, die CD abzuhören und synchron das Dunun- oder ein Jenbe-Begleit-Pattern dazu zu spielen. Man imitiert somit die Art der Ausbildung von Jenbe-Spielern in Mali, die keinen Unterricht erhalten, aber jahrelang für ihre Meister im Rahmen von Festmusikauftritten Begleitung spielen. Diese Art des Lernens ist nicht die schnellste, dafür umso tiefgründiger.
Ein praktischer Tipp: Ich benutze zum Abhören einen geschlossenen Studio/Monitor-Kopfhörer und darunter zusätzlich einen professionellen Gehörschutz. Der Kopfhörer dämpft den Klang meines Instruments etwas ab, was ein ausgewogenes Klangbild ergibt. Der Gehörschutz reduziert die hohe Gesamtbelastung, ohne den Sound groß zu verfälschen.
Je länger man mit der CD im Kopfhörer Begleitung gespielt hat, desto mehr lohnt es sich, gleichzeitig dem Solisten aufmerksam zuzuhören und die Noten mitzulesen. Schließlich wird es möglich sein, die Stücke – oder Auszüge daraus – vom Blatt zu spielen, entweder live (im Duo) oder synchron zur CD bzw. mit dem Dunun-Pattern als Loop (im Kopfhörer). Allerdings wird dies umso befriedigendere Ergebnisse bringen, je mehr man zuvor wie oben beschrieben durch Hören und Begleitung-Spielen in die Musik eingetaucht ist.
Selbstverständlich kann kein Notenbuch die Arbeit mit einem guten Lehrer aufwiegen. Und weder durch ein Notenbuch, noch durch ein guten Lehrer kommt man drum herum, zu üben und zu spielen, was das Zeug hält. Wenn man ein Instrument beherrschen oder auch nur handwerklich solide spielen will – sei es nun Geige oder Jenbe, Klavier, Posaune oder Dunun – dann bedarf es der langjährigen, intensiven Spielpraxis auf diesem Instrument. Der potentielle Beitrag eines Notenbuches dazu ist beschränkt: Es kann lediglich helfen, die Vorbilder etwas leichter zu erschließen.